Der Formgedächtniseffekt beruht auf einer diffusionslosen und damit sehr schnellen Phasenumwandlung zwischen Kristallstrukturen, die mit einer makroskopischen Formänderung einhergeht. Die reversibel erreichbare Formänderung kann bei ausgewählten Legierungen bei über 10 % und damit um mehrere Größenordnungen über der von Stahl liegen.
Je nach Legierung und Spannungszustand findet Formänderung bei einer bestimmten Aktivierungstemperatur statt. Das Erreichen dieser Temperatur kann bei der Anwendung von Formgedächtnisaktoren durch ein Umgebungsmedium oder durch die Zuführung elektrischer (joulescher) Wärme erreicht werden. Formgedächtniselemente können auch in umgekehrter Weise genutzt werden, um als Dämpfungselemente mechanische Energie in Wärme umzuwandeln. Bei der Umwandlung findet eine messbare Veränderung des elektrischen Widerstands statt, sodass Formgedächtniselemente auch als Sensoren für mechanische Größen genutzt werden.
Typische Halbzeuge für die Nutzung von aktorischen und sensorischen Formgedächtniselementen sind Drähte und Flachmaterial, die auch als Helices bzw. Schraubenfedern verwendet werden sowie Zylinder. Halbzeuge für die Anwendung als Dämpfer sind u.a. Scheiben und Bleche. Typisch Materialstärken sind hier wenige Millimetern oder kleiner.